Zahnbehandlungen

Dr. med. vet. Kathrin Hohn
Ihre mobile Pferdedentalpraxis in Dithmarschen & Umland

Leistungsspektrum Zahnbehandlungen

  • Zahnkontrollen
  • Routine-Zahnbehandlungen und Zahnkorrekturen von Haken, Rampen, Querkämmen und Schärfen
  • Bearbeitung der Backenzähne zur Optimierung der Backenzahnokklusion/Herstellung der Normokklusion
  • Gebiss-Sanierungen bei Zahnfehlstellungen, fehlenden Zähnen, Meißelzähnen
  • Korrekturen von Wellen – und Stufengebissen
  • Korrektur und Kürzen der Schneidezähne bei Fehlbissen (Diagonalbisse, ventrale oder dorsale Kurven)
  • Extraktionen von Schneidezähnen, Wolfszähnen und Backenzähnen unter Lokal- und/oder Leitungsanästhesien
  • Extraktion von Milchzahnkappen (nach Bedarf und Indikation)
  • Ausreinigung sowie bei Bedarf Verfüllung von Diastemen (Zahnzwischenräumen)
  • Zahnsanierungen bei EOTRH, je nach Notwendigkeit vollständige Extraktion der Schneidezähne
  • Endoskopie der Maulhöhle, Darstellung der Zahnoberflächen und -seiten zur weiteren Diagnostik oder Behandlung

Zum Leistungsspektrum Fütterung gelangen sie HIER

Ablauf einer Zahnbehandlung

Vor der Zahnbehandlung – Stallumfeld und wie Sie sich und Ihr Pferd auf eine Zahnbehandlung vorbereiten können

Für ein gutes, pferde- und menschengerechtes Arbeiten benötigen Ihr Pferd und ich

  • einen rutschfesten, ruhigen, wind- und wettergeschützten Ort (eingestreute Box, Waschbox mit Gummiboden)
  • eine stabile, bruchfeste Möglichkeit, mein Zahnhalfter oberhalb des Pferdes in ca. 2-3 m Höhe anzubringen. Gut geeignet sind z.B. Türrahmen von Boxen.
  • Stromanschluss
  • Wasser, im Winter gerne warmes, wenn möglich.
  • Futter- oder Wasserentzug ist vor der Behandlung weder nötig noch wünschenswert! Bitte füttern Sie vorher keine Leckerchen, Möhren oder Brot.
  • Halten Sie ggf. eine Fliegendecke und/oder Abschwitzdecke bereit, ggf. auch Fliegenspray.
  • Bitte erscheinen Sie pünktlich und bringen auch Sie ausreichend Zeit mit. Meist benötige ich für eine Routinezahnbehandlung zwischen 30 – 60 Minuten. Planen Sie nach der Zahnbehandlung ca. 2 Stunden ein, in denen Ihr Pferd nach der Sedation kein Futter aufnehmen darf.

Behandlung

Nach Aufnahme des Vorberichtes untersuche ich Ihr Pferd und beurteile u.a. den allgemeinen Gesundheitszustand, den Ernährungszustand, das Fressverhalten, Kaubewegungen, das Abbeißen harter Futtermittel und das Herz-Kreislauf-System. Außerdem taste ich den Kopf, die Kaumuskulatur und die Kiefergelenke ab. Nach der Sedation erfolgt das Ausspülen des Pferdemaules, die genaue Befunderhebung der Maulhöhle inklusive Gaumen und Zunge sowie die Zahnbehandlung selbst. Bei Bedarf, also z.B. bei fraglichen Befunden, Schäden an Zähnen, Zahntaschen oder Diastemen (Zahnzwischenräumen) nutze ich zusätzlich mein Zahnendoskop. Auf einem Monitor kann ich damit auch Ihnen eine optimale Sicht auf den Befund ermöglichen und das weitere Vorgehen mit Ihnen besprechen. Bei schwerwiegenden Zahnproblemen, die mobil im Stall nicht zu lösen sind, finden wir gemeinsam die bestmögliche Lösung für Ihr Pferd.

Sedation

Ich arbeite in der Maulhöhle des sedierten Pferdes. Das hat mehrere Gründe. Eine gewissenhafte Begutachtung und eine ordentliche Behandlung der caudalen, also hinteren Bereiche des Pferdemaules ist nur möglich, wenn ein Maulgatter verwendet wird. Viele Pferde tolerieren zwar ein Maulgatter auch im unsedierten Zustand, kauen dann aber oft sehr intensiv auf den Beißplatten des Gatters herum. Das kann sowohl für die Kiefergelenke als auch für die Schneidezähne sehr belastend sein. Eine Zahnbehandlung am unsediert-kauenden Pferd dauert oft länger und entspricht im Ergebnis nicht Ihren oder meinen Erwartungen an meine Arbeit. Vor allem aber ist die Manipulation im Maul und der Lärm einer elektrischen Zahnraspel für das unsedierte Pferd mit Stress verbunden, den ich meinen Patienten nicht zumuten möchte. Für die Sedationen verwende ich kurz wirksame, sehr gut verträgliche Medikamente.

Nach der Zahnbehandlung

Im Anschluss an die Zahnbehandlung darf Ihr Pferd für ca. 2 Stunden nicht fressen, um eine Schlundverstopfung zu vermeiden. Bringen Sie es am besten in eine leere Box, nutzen Sie einen Maulkorb oder binden Sie es an. Bitte stellen Sie ihr Pferd nicht sediert in die Herde. Am Tag der Behandlung sollten Sie Ihr Pferd nicht mehr arbeiten. Ob und wie lange eine gebisslose Phase eingeplant werden muss, hängt von den erhobenen Befunden ab. Sie erfahren dies im Anschluss an die Behandlung von mir.

Im Allgemeinen ist die Futteraufnahme und die Kaumechanik nach Routinezahnbehandlungen auch am Folgetag normal und unverändert. Nach umfangreichen und aufwändigeren Behandlungen kann es aufgrund der veränderten Okklusion zu Muskelverspannungen o.ä. im Bereich der Kaumuskulatur und entsprechenden Anpassungsproblemen in den ersten Tagen nach einer Behandlung kommen. Selten tritt auch vermehrtes Speicheln nach einer Behandlung auf. Sollten Symptome länger als 3 Tage anhalten oder Sie sonstige Sorgen nach der Zahnbehandlung mit Ihrem Pferd haben, melden Sie sich und halten Sie Rücksprache mit mir.

Für Sportpferde gilt es, die Dopingzeiten der eingesetzten Medikamente einzuhalten. Zuchtstuten sollten möglichst zwischen Abfohlen und Folgebedeckung behandelt werden.

Equipment

Ich verwende hochwertiges Equipment von verschiedenen Firmen für Dentalwerkzeuge.

Herzstück ist meine elektrische Dentaleinheit mit Leichtmetallhandstücken und Diamant-Schleifköpfen.

Außerdem habe ich verschiedene Handraspeln sowie diverse Sonden, Zahnhaken, Zahnzangen und anderes Zubehör im Gepäck, die je nach Erfordernis aus meinem mobilen Zahnwagen zum Einsatz kommen. In meinem Zahnwagen befindet sich außerdem ein Staubsauger, der dem Absaugen des entstehenden, gesundheitsbedenklichen Zahnstaubes dient. Ein gepolstertes Dentalhalfter sorgt dafür, dass sich der Pferdekopf während der Zahnbehandlung auf einer für das Pferd angenehmen und schonenden Höhe bei möglichst physiologischer Kopf-Hals-Haltung befindet. Die Aufhängung des Zahnhalfters erfolgt über einen Strick mit schnell-öffnendem Panikverschluss zur Notentriegelung.

Kosten

Die Kosten für eine Zahnbehandlung richten sich nach Befunden und Aufwand und werden durch die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) geregelt. Die Anfahrtskosten werden bei Sammelterminen eines Stalles unter den Besitzern aufgeteilt. Es lohnt sich also, einen Termin für mehrere Pferde zu vereinbaren.

Die GOT wurde im November 2022 angepasst und gilt seitdem ohne Übergangsfrist. Die neue GOT sowie die Stellungnahme der Bundestierärztekammer (BTK) finden Sie hier: https://www.bundestieraerztekammer.de/tieraerzte/beruf/got/

Auch eine Stellungnahme zur nun vorgeschriebenen Hausbesuchsgebühr, die pro Besitzer anfällt, finden Sie auf der Seite der BTK.

… alles zu Datenschutz, Equidenpass & Zeitmanagement

Neukunden sende ich mein Stammdatenblatt sowie die Datenschutzrichtlinie vorab per Mail zu oder Sie können es sich HIER herunterladen. Bitte bringen Sie mir diese Unterlagen ausgefüllt zu unserem Termin mit oder schicken Sie sie mir per E-Mail vorab zu.

Bei allen Neukunden sowie bei Erstvorstellung eines neuen Pferdes benötige ich ohne Ausnahme vor Ort den Equidenpass zur Einsicht, um Mikrochipnummer und den Lebensmittelstatus zu dokumentieren. Bitte sorgen Sie auch dann dafür, dass mir der Equidenpass bei meinem Besuch vorliegt, wenn Sie den Termin nicht persönlich am Pferd wahrnehmen.

Niemand arbeitet gerne oder gut unter Zeitdruck. Für eine Einschätzung des Zeitrahmens, den ich für Sie und Ihr Pferd reservieren möchte, benötige ich bei unserem Erstkontakt einen kurzen Vorbericht mit Angabe der letzten Zahnbehandlung, den aktuellen Problemen Ihres Pferdes sowie einen Hinweis, falls neben einer Zahnbehandlung zusätzlich eine Fütterungsberatung und/oder Rationsberechnung gewünscht wird.

Hier können Sie sich einen Überblick über Sinn & Häufigkeit von Zahnbehandlungen verschaffen, Sie finden Symptome, bei denen Ihr Pferd möglicherweise einen Termin mit mir vereinbaren möchte oder Sie können einen kurzen Einblick über den Aufbau eines Pferdezahnes gewinnen.
Zahnbehandlungen – für wen?

Sportpferd oder Freizeitpartner, Zuchtstute oder Deckhengst, Rentner oder Jungpferd, Shetty oder Shire Horse und natürlich auch Esel – für jede Nutzung und für jedes Alter empfehle ich eine regelmäßige Zahnkontrolle. In Abhängigkeit des aktuellen Zahnstatus und des Ernährungszustandes besprechen wir dann, ob und wann ich einen Termin für eine Zahnbehandlung empfehle. Dabei spielen auch der Abstand zur letzten Zahnbehandlung, der allgemeine Gesundheitszustand des Pferdes, der Trächtigkeitsstatus bei Zuchtstuten sowie dopingrelevante Überlegungen beim Turnierpferd eine Rolle.

...wann?

Beim Auftreten folgender Symptome kann ein Zahnproblem die Ursache sein:

  • auffälliges, langsames oder einseitiges Kauen
  • Kauen mit offenem Maul
  • herausfallende Futteranteile
  • Wickelkauen
  • Schwellungen im Kopfbereich, oft einseitige
  • Kotwasser/Durchfall
  • Gewichtsabnahme/Abmagerung
  • glanzloses, struppiges Fell, schlechter Allgemeinzustand
  • Schlundverstopfungen
  • wiederkehrende Koliken unklarer Herkunft
  • vermehrtes Speicheln
  • veränderte Kotqualität, lange, schlecht verdaute Futterbestandteile im Kot, auffallender Geruch des Kotes
  • einseitiger, oft übelriechender oder eitriger Nasenausfluss
  • Maulgeruch

Rittigkeitsprobleme können selbstverständlich sehr viele Ursachen haben. Zudem zeigen sie ein vielfältiges, oft unspezifisches Bild. Sie sollten ebenfalls eine Zahnkontrolle vereinbaren, wenn Ihr Pferd eines der folgenden Probleme zeigt:

  • Anlehnungsprobleme
  • Schwierigkeiten mit Stellung und/oder Durchlässigkeit
  • Kopfschlagen
  • Einseitiges Verwerfen oder Kopfschiefhaltungen
  • Zungenstrecken
  • Steigen

Warten Sie mit einem Termin zur Zahnbehandlung nicht, wenn andere Ursachen für auftretende Symptome bei Ihrem Pferd abgeklärt und ausgeschlossen werden können. Zahnprobleme beim Pferd sind nicht immer auf den ersten Blick für den Besitzer ersichtlich. Prophylaxe und regelmäßige Routinebehandlungen sind viel günstiger und im Sinne des Tierschutzes als aufwändige, teure, schmerzhafte und folgenschwere Behandlungen.

...und wie oft?

Kontrollen der Maulhöhle sollten routinemäßig meist jährlich erfolgen. Je nach Befunden muss dann eine Zahnbehandlung erfolgen oder aber es wird ein erneuter Kontrolltermin verabredet. Ich weise darauf hin, dass beim unsedierten, manchmal wehrhaften Pferd ohne Maulgatter eine komplette Beurteilung der Zahnreihen nicht vollständig möglich ist und sich relevante Befunde auch gerade im hinteren Backenzahnbereich befinden können.

Im Allgemeinen empfehle ich für Zahnkontrollen sowie ggf. dann folgende Routine-Zahnbehandlungen bei zahngesunden Pferden folgende Intervalle:

Jährlinge, Zweijährige: ~ 12 Monate

Jungpferde (2,5 - 6 Jahre): 6 - 12 Monate

Mittelalte Pferde (ca. 6 - 18 Jahre): 12 - 18 Monate

Alte Pferde (< 18 Jahre): 6 - 12 Monate

Individuelle Behandlungsintervalle werden immer dann vereinbart, wenn das Pferd kein physiologisches Gebiss (mehr) hat, also z.B. bei allen Pferden mit Fehlstellungen der Scheidezähne, fehlenden Zähnen im Schneide- oder Backenzahnbereich oder bei grundlegenden Zahnerkrankungen oder systemischen Erkrankungen wie z.B. EOTRH oder equinem Cushing Syndrom.

...und warum überhaupt?

Immer mal wieder werde ich gefragt, ob und warum Zahnkontrollen und -behandlungen beim Pferd überhaupt nötig sind. Schmiede oder Hufpfleger kennen diese Frage nicht – der Huf ist dem Besitzer jederzeit vor Augen, die Maulhöhle liegt für ihn dagegen buchstäblich im Dunklen.

Aber jeder Pferdebesitzer und vor allem jeder Reiter sollte zumindest eine Idee davon haben, wie es im Maul seines Pferdes aussieht. Mancher, der während einer Behandlung zum ersten Mal in das Maul seines Pferdes schauen darf, ist erstaunt, bis wohin sich im Pferdekopf die Zahnreihen ganz hinziehen. Und das, obwohl sie beim Auftrensen ihres Pferdes meist täglich mit dem Maul, der Zunge und der Zähne ihres Pferdes zu tun haben.

Die Anatomie der Maulhöhle, die Fütterung und die erforderliche Zahnpflege hängen eng miteinander zusammen. Hat man das verstanden, dann liegt die Notwendigkeit einer regelmäßigen Zahnkontrolle als routinemäßig wiederkehrender Termin, ähnlich wie bei der Hufpflege, auf der Hand.

Also machen wir doch einen ganz kurzen Exkurs in die Anatomie des Pferdekopfes!

Im Pferdemaul unterscheiden wir 4 verschiedene Zahntypen: Schneidezähne (Incisivi), Eckzähne (Canini oder Hengstzähne), Vorderbackenzähne (Prämolare) und Backenzähne (Molare). Die beiden letztgenannten sind beim ausgewachsenen Pferd rein optisch nicht zu unterscheiden, so dass man von einer Zahnreihe spricht. Prämolare sind bereits im Milchzahngebiss vorhanden, Molare dagegen nicht.

Das Milchzahngebiss des Pferdes besteht aus 12 Schneidezähnen und 12 Prämolaren.
Das bleibende Gebiss besteht aus 12 Schneidezähnen, 12 Prämolaren und 12 Molaren. Hinzu kommen bei männlichen Tieren und ausnahmsweise auch mal bei Stuten meist 4 Hengstzähne (Canini) und je nach Anlage 1 – 2, selten auch 4 Wolfszähne.
Der Zahnwechsel des Pferdes beginnt mit ca. 2,5 Jahren und endet mit ca. 5 Jahren.

Der Pferdezahn ist im Aufbau nicht mit dem Zahn des Menschen zu vergleichen. Beim menschlichen Zahn ist im Zahninneren das gelbliche Dentin (Zahnbein), außen ist er komplett mit dem weißen, porzellanartigen Zahnschmelz überzogen. Pferde dagegen besitzen sogenannte schmelzfaltige Zähne. Der weiße, harte Zahnschmelz und das gelbe Dentin sind beim Pferd mit noch einer weiteren, dritten Zahnsubstanz, dem dunkleren und weichem Zahn-Zement in faltenartiger Struktur angeordnet. Foto Zahn!

Diese drei unterschiedlich harten Zahnsubstanzen nutzen sich beim Mahlvorgang der Pferdezähne auch unterschiedlich stark ab, so entsteht eine raue, waschbrettartige Kaufläche, die auf eine optimale Zerkleinerung des Raufutters ausgelegt ist. Die Abnutzung der Zähne beträgt pro Jahr etwa 1-3 mm, die durch Nachschieben des Zahnes aus dem Zahnfach ausgeglichen werden.

Während jedoch das Ur- oder Wildpferd als Steppentier rund 16 Stunden am Tag mit der Aufnahme und dem Zerkauen von trocknem, energiearmem, hartem Steppengras zugebracht hat, unterscheiden sich die heutigen Haltungsbedingungen und Fütterung von dieser ursprünglichen Lebensweise doch sehr. Unsere Hauspferde haben aber ihr Gebiss von ihren wilden Artgenossen geerbt, doch Abrieb und Nachschub der Zähne sind nun oft nicht mehr im Gleichgewicht, denn nicht jedes Pferd erhält die Möglichkeit, stundenlang zu grasen. Auch ist häufig die Struktur des Raufutters zu weich, denn die Grassorten auf den meisten Flächen sind energetisch hochwertige, weiche Gräser, die oft auf Rinderhaltung und nicht für die Gesunderhaltung der Pferdezähne optimiert wurden.

Verteilt sich dann die Fütterung auch noch auf wenige Mahlzeiten mit weichem und energiereichem Raufutter (weiches Heu, Silage) und großen Mengen hochenergetischen Kraftfutter, so reduziert sich die Anzahl der Kauschläge sowie der erforderliche Kaudruck und die Pferdezähne nutzen sich weniger und manchmal auch fehlerhaft ab. Dadurch wird die Bildung von scharfen Kanten begünstigt. Diese Kanten befinden sich im Oberkiefer an den Außenseiten, im Unterkiefer an der Innenseite der Backenzähne, was logisch ist, wenn man sich das Verhältnis vom breiteren Ober- und schmaleren Unterkiefer ansieht.

Zahnprobleme beim Pferd sind also auch die Folge veränderter Lebensbedingungen sowie veränderter Fütterung. Ein weiterer Faktor für manche Probleme der Pferdezähne sind außerdem ungesunde Zuchtideale. Immer zierlichere Pferdeköpfe geraten ins Missverhältnis zu mehr oder minder gleichbleibend großen Zähnen – und führen zu Platzproblemen im Maul, auch oder besonders im Zeitraum des Zahnwechsels.

Zahnwechsel

Der Zahnwechsel während der Ausbildung

Mit circa 2,5 Jahren beginnt der Zahnwechsel beim Pferd. Abgeschlossen ist er meist mit ca. 5 Jahren. In der Regel fällt der Beginn der Ausbildung zeitgleich mit dem Zahnwechsel zusammen. Inzwischen hat es sich glücklicherweise bei den meisten Reitern, Ausbildern und Züchtern durchgesetzt, die Zähne VOR Beginn der Ausbildung kontrollieren und ggf. behandeln zu lassen. Dabei werden nicht nur eventuell störende Wolfszähne entfernt, sondern auch kontrolliert, ob der Zahn-Wechsel altersgemäß verläuft und ob möglicherweise lose Milchzahnkappen entfernt werden müssen.

Das senile Gebiss

Das senile Gebiss

Die Backenzähne des Pferdes werden mit der Zeit durch den Abrieb immer kürzer, bis irgendwann nur noch ein eher weicher und vor allem glatter Rest vorhanden ist, bevor der Zahn ganz ausfällt. Bei alten Pferden ist daher oft nur noch ein Rest an mahlfähigen Zähnen zu finden, was wiederum dem Pferd Schwierigkeiten beim Zerkauen von Raufutter bereitet. Hier kann durch regelmäßige Kontrolle zwar kein funktionelles Gebiss mehr hergestellt werden, aber die Entstehung von scharfen Kanten und Ecken verhindert bzw. lockere, schmerzhafte Zähne entfernt werden. Dagegen werden die Schneidezähne des alten Pferdes länger und verändern ihren Winkel, so dass sich dort veränderte Druckverhältnisse bilden, die ebenfalls zu Problemen führen können. EOTRH (Equine odontoclastic tooth resorption and hypercementosis) tritt vermehrt bei älteren Pferden (aber nicht nur) auf und bedarf dann einer Therapie.

Neben der Optimierung des senilen Gebisses ist auch eine angepasste, adäquate Fütterung Ihres Rentners wichtig, um ihn noch viele Jahre gesund zu erhalten.

Die Fütterung von alten Pferden liegt mir sehr am Herzen.

Nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf, wenn ihr Senior Zahnprobleme hat, möglichst schon VOR einem deutlichen Gewichtsverlust. Ich erstelle mit Ihnen gemeinsam eine Ration, die ihr Pferd auch im Alter optimal versorgt.

Alte Pferde müssen nicht mager sein!

Weitere Leistungen:

Terminanfragen für Zahnbehandlungen senden Sie per E-Mail oder Sie melden sich telefonisch bei mir. Sollte ich in einer Behandlung sein, kann ich Ihren Anruf leider nicht entgegennehmen. Ich melde mich umgehend bei Ihnen zurück!